Projektbeschreibung:
Studien weisen darauf hin, dass es gemeinsame Risikofaktoren für chronische Zahnerkrankungen und andere chronische Erkrankungen gibt. Besonders auffällig ist dieser Zusammenhang bei Zahnfleischentzündung (Parodontitis), der Zuckerkrankheit (Diabetes) und Herzerkrankungen (koronare Herzerkrankungen).
Dent@Prevent will die Zusammenarbeit zwischen dem ärztlichen Personal inner- und außerhalb der Zahnmedizin verbessern. Ziel ist es, dass Ärzte und Patienten gleichermaßen informiert sind und so gemeinsam entscheiden können, wie weiter behandelt wird. Zunächst soll untersucht werden, wie und warum zahnmedizinische und chronisch-systemische Erkrankungen zusammenhängen. Dafür werden wissenschaftliche Artikel systematisch ausgewertet und anonymisierte Daten von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) analysiert. Gleichzeitig wird eine Smartphone-App entwickelt, mit deren Hilfe die Behandlungsentscheidung stärker auf den einzelnen Patienten ausgerichtet werden kann: mit der App können Patienten beispielsweise individuell Auskunft zu ihrem Befinden hinsichtlich ihrer Mundgesundheit und zu ihrem allgemeinen Gesundheitszustand geben. Diese Selbstauskünfte fließen gemeinsam mit den Ergebnissen der Literaturrecherche und der Analyse der Krankenkassendaten in die Entwicklung eines digitalen Tools zur Entscheidungsunterstützung ein.
Medizinische Fachrichtung:
Zahnmedizin, Allgemeinmedizin
Ziel des Projektes:
Das Projekt Dent@Prevent will einen methodischen Beitrag für eine verbesserte Qualität und Ressourcen-Allokation in der Versorgung von Patienten mit zahnmedizinischen und chronischen Erkrankungen leisten durch Präzisierung des Zusammenhangs zwischen diesen Erkrankungen, der Entwicklung einer mobilen Applikation zur Erhebung patientenzentrierter Outcomes (PROMs) und der Pilotierung eines elektronischen Entscheidungsunterstützungssystems, das Routinedaten von gesetzlichen Krankenversicherungen und PROMs integriert und die evidenzinformierte intersektorale Entscheidungsfindung unterstützt.
Zielgruppe:
- Patienten mit chronischen (zahn)medizinischen Erkrankungen
- Allgemeinmediziner und Zahnärzte
Projektleitung:
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl, Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Translationale Gesundheitsökonomie, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Department of Quality and Safety of Oral Health Care, Radboud University, Nimwegen, The Netherlands
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Martin Hellmich, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie (IMSIE), Universität zu Köln
Prof. Dr. Petra Knaup-Gregori, Christian Haux, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI), Universitätsklinikum Heidelberg
Dr. Ingrid Schubert, PMV forschungsgruppe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität zu Köln
Herr Joachim Bentz, spectrumK GmbH Berlin, Dr. Jochen Walker, Health Risk Institute – spectrumK GmbH, Berlin
Dr. Joachim Fessler, Sprecher Leitliniengruppe Hessen/stell. Sprecher BKK Arztnetz Rhein-Main, Flörsheim
Prof. Bernt-Peter Robra, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg
Prof. Dr. Winfried Walther, Akademie für zahnärztliche Fortbildung, Karlsruhe
Projektzeitraum:
2017 - 2020
Finanzierung:
Das Projekt wurde mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01VSF16052 gefördert.