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Telemedizinisch unterstütztes Case Management: Ein Nachsorgemodell für Nierentransplantierte

Projektbeschreibung:

Zusatzangebot zur Regelnachsorge im ersten Jahr post transplant als Optimierung der individuellen Nachsorge bei Nierentransplantierten; durchgeführt mithilfe eines interdisziplinären Case-Management-Teams von Experten im Transplantationsbereich (zwei Oberärzte, eine Pflegefachkraft). Das Team ist für Patienten zeitnah erreichbar von 8-14 Uhr an Werktagen; im Ernstfall 8-21 Uhr täglich. Das Angebot telemedizinischer Dienste besteht im gesamten, ersten postoperativen Jahr und beinhaltet:

  • Telemonitoring (tägliche Überwachung über standardisierte Fragebögen)
  • Echtzeit-Videoberatungen mit Zugriff auf relevante, medizinische Patientendaten des Servers der Universitätsklinik Freiburg für:
    • Case-Management-Dienste
    • Medizinische Beratung/Anordnungen
    • Nachschulung zur Selbstpflege
    • Selbstmanagement-Unterstützung
    • Gesundheitsbezogenes Coaching

Medizinische Fachrichtung:

Innere Medizin, Nephrologie

Ziel des Projektes:

Optimales Langzeitergebnis nach einer Nierentransplantation mit Fokus auf bessere Lebenserwartung und -qualität. Zwischenziele: Entwicklung eines hohen Selbstmanagements und einer hohen Adhärenz bei Nierentransplantierten. Zeitnahes Management von Komplikationen nach den Leitlinien der Medizin zur Reduktion von Dauer und Anzahl ungeplanter Krankenhausaufenthalte und deren Kosten. Die Erreichung der Zwischenziele ist in einer Projektstudie wissenschaftlich belegt und publiziert (Telemedically-supported case management of living-donor renal transplant recipients to optimize routine evidencebased aftercare: A single-center randomized controlled trial. Am J Transplant. 2016 Nov 22. doi: 10.1111/ajt.14138. [Epub ahead of print] PubMed PMID: 27873477).

Zielgruppe:

Nierentransplantierte nach Lebendspende, nach postmortaler Spende und nach postmortaler Spende in Kombination mit einer Pankreasspende

Projektleitung:

Transplantationszentrum Freiburg (Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Department Chirurgie der Universitätsklinik Freiburg)

Projektzeitraum: 

Oktober 2011 bis April 2014: Projektstudie der Universitätsklinik Freiburg, Evaluation von 46 Patienten ausschließlich nach Nierenlebendspende

Seit Juli 2013: innovatives Nachsorgeangebot an der Universitätsklinik Freiburg für die Patienten nach einer Nierentransplantation

Finanzierung:

  • Abgeschlossene Förderung (2010-2012) im Rahmen des EU-Programms INTERREG IV
  • Einmalige, bereits aufgezehrte Industrieförderung
  • Trotz wissenschaftlicher Belege, fachlicher Preisverleihungen und dem Interesse des Fachpublikums ist es leider nicht gelungen, die Intervention in die Regelversorgung einzuführen. Daher muss das telemedizinische Nachsorgeangebot aus mangelnder Finanzierung bedauerlicherweise zum 31.12.2016 beendet werden.

Kosten: pro Nierentransplantiertem einmalig für ein ganzes Jahr: ca. 2.900 €
Bisherige Patientenzahl mit telemedizinisch unterstützter Nachsorge: 61

Seiten-Adresse: https://www.telemedbw.de/projekte/nachsorgemodell-fuer-nierentransplantierte