PraCMan: Hausarztpraxis-basiertes Case Management für chronisch Kranke
Projektbeschreibung:
Chronisch kranke Versicherte der AOK Baden-Württemberg mit einem hohen Hospitalisierungsrisiko erhalten nach einem Assessment ein telefonisches Monitoring, in dem strukturierte und evaluierte Fragebögen Software-gestützt zum Einsatz kommen. Das telefonische Monitoring wird von der VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) durchgeführt. Der Rhythmus ist abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten: jede Woche, alle drei Wochen oder alle sechs Wochen. VERAHs aus teilnehmenden Praxen sind verpflichtet, an mindestens zwei Qualitätszirkeln im Jahr, in denen PraCMan-relevante Themen besprochen werden, teilzunehmen. PraCMan wurde vom Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt und in einer Cluster-randomisierten Studie mit 115 teilnehmenden Praxen evaluiert. Nach Abschluss der Evaluation wurde PraCMan flächendeckend in die HZV der AOK Baden-Württemberg implementiert und steht nun allen HZV-Versicherten der AOK, die die Einschlusskriterien erfüllen und die in einer teilnehmenden Praxis betreut werden, zur Verfügung. Derzeit nehmen mehr als 13.000 Versicherte der AOK Baden-Württemberg an PraCMan teil, Tendenz steigend.
Medizinische Fachrichtung:
Allgemeinmedizin
Ziel des Projektes:
Rechtzeitiges Erkennen von Dekompensationen, Reduktion vermeidbarer Krankenhauseinweisungen und Notfallbehandlungen, Steigerung der Lebensqualität.
Zielgruppe:
HZV-Versicherte der AOK Baden-Württemberg mit Diabetes mellitus Typ 2, koronarer Herzkrankheit oder COPD und einer hohen Krankenhauseinweisewahrscheinlichkeit in den nächsten 12 Monaten.
Projektleitung:
AOK Baden-Württemberg und deren HZV-Vertragspartner (MEDI, HÄVG, Hausärzteverband), Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg
Projektzeitraum:
2010 bis 2012: Studie in 115 Praxen mit Evaluation
Seit 2014 flächendeckend in den HZV-Vertrag der AOK Baden-Württemberg integriert (unbefristet)
Finanzierung:
AOK Baden-Württemberg