Projektbeschreibung:
Im TeleDerm-Projekt werden mittels einer standardisierten Befunddokumentation vom Hausarzt bzw. dem hausärztlichen Praxisteam per „Store-and-Forward“-Technologie Bildmaterial (Foto und Teledermatoskopie), ergänzende anamnestische Patientenangaben und Indikation in eine entsprechende Maske eingegeben und an den Dermatologen übermittelt. Letzterer bewertet die übermittelten Informationen und gibt dem Hausarzt nach Diagnosestellung – ebenfalls über das Telekonsilsystem – seine Therapieempfehlung.
Hausärzte und Medizinische Fachangestellte (MFA) in allen teilnehmenden Interventionspraxen wie auch die teilnehmenden Dermatologen werden in der Anwendung der für die Informationsübermittlung notwendigen Schritte geschult. Angestrebt wird die Antwort auf ein teledermatologisches Konsil durch die teilnehmenden Dermatologen innerhalb zweier Werktage.
Medizinische Fachrichtung:
Allgemeinmedizin
Ziel des Projektes:
Ziel der cluster-randomisierten Implementationsstudie ist eine effizientere dermatologische Versorgung in der Primärversorgung durch Etablierung teledermatologischer Konsile in Hausarztpraxen im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in vorwiegend ländlichen Landkreisen in Baden-Württemberg.
Primärer Zielparameter der Studie ist die durch Hausärzte ausgestellte Anzahl an Überweisungen an die Fachgruppe der Dermatologen in den Interventions- bzw. Kontrolllandkreisen.
Sekundäre Zielparameter sind in einem Mixed-Method-Ansatz qualitativ und quantitativ erhobene Parameter zu Strukturen, Prozessen und Ergebnissen auf Ebene der Patienten, Hausärzte/Dermatologen und Medizinischen Fachangestellten innerhalb der Interventionsgruppe.
Zielgruppe:
Einschlusskriterien: Versicherte der AOK-Baden-Württemberg innerhalb HZV, bei denen der Hausarzt die Indikation für eine dermatologische Überweisung stellt und die in ein teledermatologisches Konsil einwilligen.
Ausschlusskriterien: Versicherte der AOK-Baden-Württemberg außerhalb der HZV und Versicherte innerhalb der HZV ohne Indikation für ein teledermatologisches Konsil und Versicherte, die nicht in ein Telekonsil einwilligen.
Interventionslandkreise sind die Landkreise Böblingen, Calw, Rottweil und Zollernalbkreis. Die Kontrollgruppe rekrutiert sich aus Patienten der Landkreise Freudenstadt, Esslingen, Reutlingen und Tuttlingen.
Projektleitung:
Universitätsklinikum Tübingen, Geissweg 3, 72076 Tübingen
Ausführende Einrichtung: Institut für Allgemeinmedizin & Interprofessionelle Versorgung (IAIV), Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. med. Stefanie Joos, Osianderstraße 5, 72076 Tübingen
Projektpartner:
Konsortialpartner:
- AOK Baden-Württemberg
- Telemedizinisches Zentrum KSYOS/Niederlande
- Hochschule Reutlingen / Medizinische Informationssysteme
- Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie (IKEaB) / Universitätsklinikum Tübingen
- LMU München / Fachbereich Health Services Management
- aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
Projekt-/Kooperationspartner:
- Hautklinik Universitätsklinikum Tübingen und assoziierte niedergelassene Dermatologen
- HÄVG / Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG
- Deutscher Hausärzteverband - Landesverband Baden-Württemberg
- MEDI Verbund AG , MEDI Baden-Württemberg e.V.
Projektzeitraum:
Projektzeitraum gesamt: 01.05.2017-31.10.2020
Interventionsphase: 01.07.2018-30.06.2019
Finanzierung:
Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)